Konsens bedeutet „Übereinkunft“ oder „Übereinstimmung“ und meint einen Prozess, in dem unterschiedliche Meinungen zu einer gemeinsamen Entscheidung zusammengebracht werden, die von allen gutgeheißen und mitgetragen wird. Dabei werden nicht, wie bei
einem Kompromiss, Abstriche von den eigenen Positionen gemacht, sondern Lösungen angestrebt, die Gewinn für alle bedeuten: Entscheidungen ohne Verlierer, die zugleich durchdachter sind, die alle Beteiligten motivieren, ihre Ziele umzusetzen, und die
den sozialen Zusammenhalt stärken.
Konsens bedeutet einen sozialen Lernprozess!
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Wir lernen, die Meinung anderer zu respektieren, ohne sie gutzuheißen.
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Wir lernen, die andere Person zu verstehen, ohne uns selbst zu verraten.
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Wir lernen, kollektiv zu denken, ohne die Autonomie anderer zu missachten.
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Wir lernen, zu kommunizieren, ohne die Integrität einer anderen Person anzutasten.
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Wir lernen, zu streiten, ohne zu verletzen.
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Wir lernen, uns zu behaupten, ohne einen anderen Menschen kleinzumachen oder zu besiegen.
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Wir lernen, wirkmächtig zu sein, ohne andere zu unterdrücken.
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Wir werden fähig, die anderen wahrzunehmen genauso wie uns selbst – gleichzeitig.
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Wir erkennen, dass sich persönliches Wachstum im sozialen Kontext vollzieht und dass es darauf ankommt, das gesellschaftliche Umfeld nach menschlichen
Maßstäben zu gestalten. Dafür ist jeder Mensch gleichermaßen zuständig, nicht nur eine Klasse von Berufspolitikern oder die sogenannten „Entscheidungsträger“!
Nach Bernd Sahler: Konsens – Handbuch zur gewaltfreien Entscheidungsfindung. Werkstatt für gewaltfreie Aktion Baden, Auflage 2004 – http://wfga.de
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